Eindrücklich

Auszüge aus einem Praktikumsbericht

 Abschließende Bewertung des Praktikums:

Mein Praktikum hat mir gezeigt, wie wichtig solche Einrichtungen für unsere Gesellschaft sind.

Meine Erwartungen wurden teilweise erfüllt, wie zum Beispiel, dass ich mit manchen Bewohnern  besser zurecht kam als mit anderen. Doch andere Erwartungen, wie die Angst vor dem Beginnen eines Gesprächs, waren gar kein Problem, denn die Leute dort kamen regelrecht auf mich zu, um mit mir zu reden. Damit hatte ich keine Schwierigkeiten. Oder meine Sorge, dass es schwerer sein würde, als mit kleineren Kindern. Wirklich vergleichen kann man diese zwei Sozialeinrichtungen ja nicht, aber im Großen und Ganzen ist es einfacher mit älteren Personen umzugehen als mit kleinen Kindern. Dazu trägt auch bei, dass man im Seniorenheim nicht so sehr in der Vorbildposition ist. Man wird lediglich als mithelfende Person gesehen, dies aber nicht negativ.

Bei meinem Praktikum fiel mir es am Anfang noch schwer, einfach auf Bewohner zuzugehen und mich mit ihnen zu unterhalten, aber dies legte sich schnell. Mit der Zeit merkte ich auch, dass ich mich langsam an alles gewöhnte und sich in das Ganze einlebte; ich musste nicht mehr so viel  fragen und war selbstständiger. Ab dem dritten Tag bemerkte ich schon, dass ich gut wusste, was zu tun war, wenn zum Beispiel eine etwas verwirrte Person auf mich zukam und ich zunächst nicht wusste, wie ich reagieren sollte.

Für mich war auch eine Überraschung, dass ich ein gewisses Verständnis für die Bewohner entwickelte. Das kann man sich einfach so vorstellen, dass man immer erkennt, wenn eine Person Hilfe benötigt, es aber nicht direkt so sagt. In so einem Fall bemerkt man zwar  schnell, dass Hilfe notwendig wäre, tut aber so, als würde man spontan auf den Gedanken kommen, der Person zu helfen: ich wollte zwar gern helfen, wollte der Person aber nicht das Gefühl geben,  dass sie es nicht selber schaffen könnte und deshalb Hilfe bekommt. So habe ich versucht, einfach als hilfsbereiter und umsichtiger Mitarbeiter zu erscheinen, was einen persönlich auch weiter bringen kann.

Aber Mühe hatte ich trotzdem, zum Beispiel mit dementen Personen: mit Leuten die entweder ununterbrochen in Panik waren oder unaufhörlich und fest überzeugt der Meinung, woanders zu wohnen und mir dies versuchten klar zu machen. In so einer Situation bin ich an meine Grenzen gestoßen, denn ich wusste nicht, wie die Mitarbeiter dort mit so etwas umgehen. Wichtig im Umgang mit älteren Personen ist, immer höflich und geduldig zu sein, denn diese Menschen sind schon etwas langsamer und benötigen jedoch trotzdem Aufmerksamkeit.

Über mich selber habe ich erfahren, dass ich nicht so skeptisch an solche Dinge herangehen sollte, sondern mehr optimistisch sehen sollte. Die ganzen gesammelten Erfahrungen können mir im weiteren Leben helfen, vor allem im Umgang mit anderen Menschen. Deshalb bin ich froh, dass ich dieses Praktikum gemacht habe.

Interessant

Das könnte Sie auch interessieren