Salier-Gymnasium Waiblingen
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Kinder zum Olymp

Kunst für Geschichte – Geschichte(n) in Kunst 

Die Erfahrung menschlicher Gestalt und deren Umsetzung im fächerübergreifenden Unterricht einer 6. Klasse (6a, Salier-Gymnasium, Waiblingen) 

Der fächerübergreifende Unterricht begann mit der Aufgabe: Wie lebten Menschen in der Steinzeit? Hierzu unternahm die Klasse mit ihren Lehrern für Geschichte und Geographie eine Exkursion nach Blaubeuren mit dem Besuch des dortigen Urgeschichtlichen Museums und einem vom Museum angebotenen Aktionstag sowie einer Wanderung zur "Brillenhöhle". 
Im sich anschließenden Kunstunterricht im Herbst 2012 wurden Behausungen aus Naturmaterialien hergestellt, was den Kindern großen Spaß bereitete (dreidimensional, dokumentiert durch Fotos).
Die nächste Aufgabe widmete sich der Höhlenmalerei im Stil der Höhle von Lascaux – u. a. auf Packpapier (Dezember 2012 in der Schule).

„Nolde bunt“: Im Anschluss an den Besuch der Emil Nolde-Ausstellung in der Galerie Stihl hatten die Kinder (am 6. Dez. 2012) die Möglichkeit, im Stil des Künstlers entweder – expressiv und farbenfroh – ein großformatiges Selbstporträt zu malen oder sich zu einem anderen Motiv inspirieren zu lassen; die an diesem Tag in der Kunstschule gestellte Aufgabe wurde bewusst offen formuliert, da es neben der Aufgabe Porträt vor allem um die Sensibilisierung des persönlichen Farbempfindens gehen sollte.


Parallel zum Thema „Altes Ägypten“ im Geschichtsunterricht betrachteten wir in BK ägyptische Menschendarstellungen und erkannten deren Besonderheiten. Auf Papyrus durften mit der selbstgeschnittenen Rohrfeder Hieroglyphen geschrieben und Götter und Menschen gezeichnet werden (im Unterricht im Jan 2013).


Zur Lektüre des Krabat-Romans von Ofried Preußler im Deutsch-Unterricht werden die Schüler und Schülerinnen ein neues Titelbild für den Roman herstellen: „Krabat und die anderen Müllerburschen“, teilweise auch in ihrer Verwandlung als Raben – dargestellt mit verschiedenen Druckverfahren. Hier kommt Materialdruck zum Einsatz. Dieser Projektnachmittag wird am Montag, 4. März 2013 in der Kunstschule realisiert. 
Da die Klasse an dem Krabat-Projekt des Stuttgarter Balletts „THE MAKING OF… KRABAT“ teilnimmt, sahen wir die Chance für eine weitere Vernetzung: Im Kunstunterricht sollen sich die Erfahrungen, die die Kinder bei Probenbesuchen bis zur Generalprobe der Uraufführung des Handlungsballetts, in Gesprächen mit dem Choreographen, der Dramaturgin, dem Dirigenten und den Tänzern sowie in zwei Tanzworkshops machen, kreativ niederschlagen: beispielsweise, indem das erlebte Ballett umgesetzt wird in Zeichnungen der gesehenen und in Erinnerung gebliebenen Bewegungen. (Termin: Do, 14. März 2013 in der Kunstschule: Herstellung von Monotypien zu zuvor angefertigten Skizzen).
Zum Geschichtsthema „Griechische Antike“ werden die Schüler sich gegenseitig Gipsmasken abnehmen, die danach mit Gips ausgegossen werden. Die sich anschließende Aufgabe besteht im Kaschieren und Gestalten der Maske. (Termine: Mo, 18. März am Salier-Gymnasium im regulären BK-Unterricht, betreut durch die Kunstschule. Außerdem 4 weitere Doppelstunden an darauffolgenden Montagen.) Zum Alten Rom und als Ausblick in die Neuzeit wird Kleidung aus Papier kreiert: „Pap(i)er Fashion“ – Besuch der gegenwärtigen Ausstellung der Galerie Stihl und daran anschließend Workshop in der Kunstschule (Termin: Do, 28. Februar 2013). Während die Jungs voraussichtlich „Meine Güte – tolle Hüte“ eine Kopfbedeckung formen und gestalten, werden die Mädchen – betreut von einer zweiten Kunstvermittlerin – sich mit Modedesign beschäftigen und ein „Paperdress“ entwerfen und herstellen. 
Das hinter den verschiedenen historischen Bezügen liegende verbindende Element ist die Absicht, die Schüler die Entwicklung von den Strichzeichnungen der Menschendarstellungen in der Höhlenmalerei über die schematisierten Menschen- und Götterbilder der altägyptischen Kunst zu den antiken Menschendarstellungen griechischer Vasenmalerei bis hin zu differenzierten Darstellungen von Persönlichkeiten seit der römischen bis in die Kunst der Neuzeit als kunstästhetische Entwicklung erfahren zu lassen. 
Als (vorläufiger und im Hinblick auf den Wettbewerb zu sehender) Abschluss der Projektarbeit ist eine kleine Ausstellung mit Ergebnissen der fächerübergreifenden Unterrichtseinheiten in der Kunstschule Unteres Remstal geplant. Wir stellen uns vor, dass die Paperdress-Arbeiten und die Masken dabei auch in einer Performance vorgestellt werden. (Termin: Mitte oder Ende April, eventuell freitags am Nachmittag oder frühen Abend).

Da sich insgesamt mehr als 740 Projekte aus allen Bundesländern beworben haben, heißt es nun ganz dick Daumendrücken!

(Doris Reimer)